Verein Naturerlebnis Traunerl

Verein Naturerlebnis Traunerl

Traunerlfahren als gelebte Tradition am Wolfgangsee

Nachdem die Traunerl in den letzten Jahrzehnten immer mehr vom Wolfgangsee verschwunden sind, hat es sich der Verein „Naturerlebnis Traunerl“ zum Ziel gesetzt, diese wunderbare Tradition wieder aufleben zu lassen. Gerade in einer Zeit in der Stress und Hektik zur Tagesordnung gehören, soll hier wieder ein Zeichen zur „Entschleunigung“ gesetzt werden.

Der Vereinsobmann Sigmund Falkensteiner „Leopoldbauer“ hatte im Vorfeld, auf Initiative von Landesrat Sepp Eisl und mit Unterstützung der Bürgermeister Otto Kloiber (St. Gilgen), Josef Weikinger (Strobl) und Hannes Peinsteiner (St. Wolfgang) sowie dem Geschäftsführer der WTG Hans Wieser ein Projekt ausgearbeitet, welches sowohl das Bauen der Traunerl, wie auch das Fahren mit diesen Holzbooten am Wolfgangsee wieder ins Leben rufen soll.  Mit Hilfe des Vereins REGIS wurden auch Fördergelder an den See geholt, die ein nachhaltiges Aufleben der „Traunerlkultur“ möglich machen sollen.

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Interessantes über die Traunerl

Traunerl sind traditionell kiellose, schlanke, weitgehend kastenförmige Holzschiffe, die in früherer Zeit im Salzkammergut zum Transport von Gütern, zur Fischerei, aber auch zur Ausfahrt auf den See benutzt wurden. Das Traunerl ist die kleinere, lieblichere Form der Plätten, die früher im Alpen-Donauraum als Transport- bzw. Arbeitsschiffe verwendetet wurden.

Für die Herstellung der Traunerl wird Lärchen- oder Tannenholz verwendet. Das Besondere an diesen Holzschiffen ist ihre unverwechselbare hochgezogene Spitze nach vorne, welche das Anlegen an jeder erdenklichen Stelle des Sees ermöglicht. Dadurch kann auch das Aussteigen trockenen Fußes gewährleistet werden. Auf Grund des planen Unterschiffes werden diese Aktionen ungemein erleichtert, allerdings wirkt sich dies bei Wind auf das Steuerverhalten nachteilig aus.

Das Traunerl wird ausschließlich durch den Steuermann (Ruderer) bewegt. Im hinteren Viertel des Bootes ist daher auf einer etwas erhöhten Bordwand seitlich ein langes Ruderblatt angebracht, welches traditionellerweise mittels eines Ochsenziemers elastisch verbunden ist. Da das Traunerl meist nur mit einem Ruder bewegt wird, bedarf es einiger Übung dieses Boot fahren und lenken zu können, um sich nicht nur im Kreis zu drehen. Der Traunerlfahrer muss sich daher diese besondere Rudertechnik (ähnlich der Ruderweise eines Gondolieres in Venedig) vorerst aneignen. Meist ist jedoch auch ein zweiter Ruderplatz im Traunerl vorhanden.